Zwar sah man in den Gesichtern der Aarauerinnen keine Tränen nach dieser Kanterniederlage gegen Basel, aber einen emotionslosen Ausdruck, ja gar eine gewisse Leere war dennoch herauszusehen. Kurz zuvor wurde die Partie abgepfiffen und das Resultat ist einmal mehr ungenügend, unbefriedigend und unzureichend. Aarau verlor auswärts in Basel mit 0:5.

In der ersten Halbzeit sah man eine Klatsche dieser Art aber noch nicht kommen. Aarau übernahm in den ersten Minuten das Spieldiktat. Mit guten und vielen Abschlüsse, Mut sowie Pressing forderten die Red Boots das Heimteam. Vor allem in der Balleroberung im Mittelfeld waren die Gäste aus Aarau das klar bessere Team. Das schaute man auch erst kürzlich im Trainingslager in Spanien spezifisch an.

Fehlende Überzeugung

Doch trotz Chancen: am Schluss habe die Überzeugung beim Abschluss gefehlt, sagte Olivier Häusermann, Trainer der FC Aarau Frauen. Dennoch hervorzuheben ist, dass Aarau zuerst drei Chancen hatte, bevor Basel erstmals auf das Tor schoss. Gebracht hat dies den Red Boots aber nichts, denn die Baslerinnen bestraften sie wenig später mit ihrer Effizienz.

Zuerst war es Natispielerin Coumba Sow, dann Melissa Chidera Ugochukwu, die die Aarau-Torhüterin Lorena Barth bezwangen. Beide Tore waren ähnlich: Nach einer hitzigen Phase im Strafraum konnten zuerst zwar die Aarauer-Verteidigung den Ball sichern, verloren ihn wenig später aber wieder an ihre Gegnerinnen. Die Verteidigerinnen leisteten sich an diesem Abend zu viele Fehler. Basel profitierte abermals davon.

Nach der Pause kam das Heimteam so richtig in Fahrt. Wenige Sekunden nach dem Anpfiff fiel das dritte Tor. Die Aarauerinnen schienen gedanklich noch in der Garderobe zu sein. Spätestens nach dem 3:0 nahmen die Baslerinnen das Spiel definitiv in ihre Hände und skorten munter weiter.

Nur drei Tore in der ganzen Saison

«Sie bestrafen unsere Fehler, das machte er Unterschied aus», beschrieb der Trainer das Spiel. Aber nicht nur. Die FCA-Spielerinnen hatten immer mehr Mühe, Tormöglichkeiten zu generieren, ja gar Bälle zu erobern. «Am Schluss ist es die individuelle Klasse, die das Spiel ausmacht», so Häusermann weiter.

Trotz Klasse ist das Resultat bitter. Ein weiteres Mal gelang den Aarauerinnen kein einziger Treffer. Ein Vergleich: Die Red Boots sind mit drei Treffern das schlechteste Team der Liga. Die Baslerinnen hingegen treffen am meisten in der ganzen Women’s Super League. Nach diesem Spiel haben sie 46 Treffer auf ihrem Konto und sind nun auf dem zweiten Tabellenplatz.

Beim Hinspiel in Aarau erzielte Basel zwei Treffer und gewann mit 2:0. Nun legten sie beim Rückspiel nochmals eine Schippe oben drauf. «Dieses Spiel müssen wir zuerst verdauen», sagte der Trainer weiter.

Die Red Boots stecken tief im Abstiegskampf. Nach 13 Spielen sind sie immer noch auf dem letzten Tabellenplatz und warten weiterhin auf den ersten Erfolg. In insgesamt elf Spielen gingen sie als Verliererinnen vom Platz. Einzig zweimal konnte man einen Punkt aus einem Unentschieden mitnehmen. Das ist auch in der Women's Super League zu wenig.