Als die Aarau-Mittelfeldspielerin Simona Petkova in der 61. Minute auf den Platz im Schachen kam, wusste noch niemand, dass die Bulgarin ihr Team und die Fans eine halbe Stunde später ins Glück schiesst. Denn bis eine Minute vor Schluss hinkten die Red Boots noch einem 0:1-Rückstand gegen GC hinterher. Doch dann kam Petkova in der 90. Minute in der Nähe des Strafraums zum Ball und hämmerte diesen mit einem Traumschuss ins Netz zum Ausgleich.

Die FC Aarau Frauen drehten wie bereits in den letzten Partien am Schluss auf. Dennoch gelang es ihnen diese Saison selten in den letzten Minuten die Partie zu entscheiden. Nicht aber gegen die GC Frauen. «Wir glauben immer daran und können uns nicht erlauben, das nicht zu tun», sagte der Trainer Olivier Häusermann nach dem Spiel.

Bei den Red Boots werden die Spiele vor allem im Kopf entschieden. Denn auch nach einer langen Niederlagenserie war es bei den FC Aarau Frauen nie eine Option aufzugeben. Im Gegenteil: Wie der Trainer sagte, war immer das Ziel, die Playoffs anzupeilen. Und dies sah man den Aarauerinnen gegen GC an. Sie waren hungriger denn je.

Mit intensivem Kampf zum Ausgleich

Als Olivier Häusermann den Trainerposten bei den FC Aarau Frauen im November übernahm, waren die Red Boots im Tabellenkeller. Sein erstes Spiel mit den Aarauerinnen war auswärts gegen GC, als man eine 2:3-Niederlage hinnehmen musste. Das Rückspiel der Aarauerinnen sah ein wenig anders aus. Zwar fielen weniger Tore, dennoch sah man einen wesentlichen Unterschied im Team und vor allem eines: Die FC Aarau Frauen können mit ihren Gegnerinnen mithalten.

Zwar brauchte es viel Kampf und intensive Zweikämpfe aus Sicht der Aarauerinnen, doch das reichte ihnen für einen Punkt. Oder in den Worten des Trainers: «Es war kein einfaches Spiel, aber das 1:1 war nicht gestohlen.»

Dank zwei Siegen im März und nun dem Unentschieden gegen die GC Frauen können die Aarauerinnen weiterhin von den Playoffs träumen. Mit einem Sieg hätten sich die FC Aarau Frauen bereits jetzt für die Playoffs qualifiziert. Nun müssen sie beim kommenden und letzten Meisterschaftsspiel gegen St. Gallen zittern. Denn Rapperswil sowie Thun lauern mit je zwei Punkte Rückstand hinter den Red Boots im Tabellenkeller auf. Der Trainer sagte dennoch: «So ein Punkt ist Gold wert.»

Auch Nati-Trainerin Sundhage schaute das Spiel

Unter den Zuschauern war auch die Natitrainerin Pia Sundhage. «Das Niveau ist im Vergleich zu anderen Teams in der Liga ein wenig tiefer», sagte sie. Sundhage beobachtete, dass es im Spiel zwischen Aarau und GC viele Rückpässe gab. «Die Frauen spielen den Ball meist eher zurück anstatt nach vorne», analysiert sie weiter. Im Natiteam sei das ähnlich.

Nach dieser Partie pausiert die Women’s Super League nun für eine Woche wegen dem Nati-Zusammenzug. Für Häusermann und die Red Boots kommt diese Pause zugute. Er sagt: «Ein paar Spielerinnen laufen auf dem Zahnfleisch.» Am 13. April kommt es in St. Gallen für die Aarauerinnen zum letzten Spiel der AWSL, ehe entschieden wird, ob es für die Red Boots mit der Abstiegsrunde oder den Playoffs weitergeht.