Eigentlich kamen die FC Aarau Frauen nach ihrem Ausgleichstreffer in der 64. Minute in einen Lauf. Sie pressten und erkämpften sich etliche Chancen. Nach einem Doppelwechsel von Aarau wurde das Tempo nochmals erhöht. Die Red Boots waren kurz davor das Spiel in ihre Hände zu nehmen und die Führung demnach nicht mehr weit entfernt.

Die GC Frauen, die bislang fast das ganze Spiel klar dominierten, hatten nun plötzlich Mühe. Sie bissen sich an Aaraus Pressing und Torhunger fast die Zähne aus. Doch in der 71. Minute dann der grosse Fehler der Red Boots, den die Zürcherinnen eiskalt ausnutzten.

Nach einem Abstoss der GC-Goalie Isabel Rutishauser standen die Aarauerinnen offen. Zu offen, wird Trainer Olivier Häusermann nach der Partie sagen. Die GC-Stürmerin Emanuela Pfister, die bereits das 1:0 erzielte, profitierte vom langen Ball ihrer Torhüterin und schoss ihren zweiten Treffer des Abends.

«Wir erhielten ein dummes Tor, das so nie passieren hätte dürfen», sagt Häusermann. Auch Stürmerin Anja Klingenstein bilanziert: «Das 2:1 war ein dummer Treffer.» Doch obwohl es kein geschicktes Tor war, zählen tut dieses bekanntlich trotzdem. Und nicht nur das: Er schmerzte an diesem späten Nachmittag besonders.

Fehlende Präzision der Red Boots

Die FC Aarau Frauen gingen zwar als Favorit auf dem Papier in das Heimspiel, die GC Frauen gaben aber von Anfang an klar den Takt im Schachen an. Bereits in den ersten Minuten kamen die GC Frauen zu mehreren Abschlüssen. Auf der Aarauer Seite wartete man vergeblich auf die erste Chance. Am Samstagnachmittag brauchten die Aarauerinnen eine starke Defensive, um gegen die Gäste entgegenzuhalten und vor allem brauchte man eine starke Torhüterin.

«Wir haben sie zu viel spielen lassen und hätten mehr Druck machen müssen», analysiert Anja Klingenstein nach der Partie weiter. Ein erstes Tor für die Gäste war nur eine Frage der Zeit. Dennoch dauerte es knapp eine halbe Stunde, bis die GC Frauen in Führung gehen konnten.

Im Zweikampf mit GCs Stürmerin Emanuela Pfister stürzte Aaraus Valeria Cortello blöd. Sie stand danach nicht mehr auf und konnte Pfister nicht hinterhereilen. Die GC-Stürmerin zögerte nicht lange und schoss die verdiente Führung. Vom Sturz hatte sich Cortello nach einer kurzen ärztlichen Behandlung aber wieder erholt. «Wir waren zu hektisch und das 1:0 war die logische Sequenz», bilanziert Häusermann.

Vom Lattenschuss zum Torjubel

Die Red Boots kamen erst nach gut einer Stunde in Fahrt. Etwas Zählbares kam zunächst nicht heraus. «Mir hat die Präzision gefehlt», so Häusermann. Dennoch sagt er weiter: «In die zweite Halbzeit kamen wir besser rein.» In der 64. Minute dann der Ausgleich. Zwar eroberte Anja Klingenstein zunächst den Ball, verlor ihn dann wieder an ihre Gegenspielerin. Julia Pfannschmidt schnappte ihn zurück, beförderte ihn nach einem Schuss jedoch nur an den linken Pfosten.

Dank ihrem Hammerschuss prallte der Ball wieder vor die Füsse von Anja Klingenstein und diese traf zum 1:1. «Es gab einen Abpraller vom Goalie und ich habe einfach geschossen», sagt Klingenstein und grinst. Die junge Stürmerin war es auch, die in der letzten Partie gegen Zürich die Führung in der 94. Minute erzielte.

Ein weiterer Treffer an diesem Nachmittag blieb den Aarauerinnen fortan verwehrt. Zwar drückten sie kurz vor Schluss noch auf den Ausgleich und hatten mit zwei Eckbällen mehrfach die Chance auf das 2:2, doch die Zürcherinnen nutzten einen Konter eiskalt zum 3:1 aus. Dank dem Doppelpack von Emanuela Pfister (28. Und 71.) und dem Treffer von Janina Egli (88.) holten sich die GC Frauen drei Punkte und sind nun punktegleich mit Aarau in der Tabelle.