Innerhalb von drei Minuten war das Spiel entschieden. Während Anja Klingenstein in der 72. Minute selbst zur 2:1 Führung traf, lieferte sie nur drei Minuten später den Assist zum 3:1. Diesmal war es Mara Tauriello die praktisch alleine vor dem Tor stand und keine Sekunde mit dem Abschuss zögerte.

Die in die Luzerner Hubelmatt mitgereisten Aarau-Fans jubelten, die Bank der Red Boots sprang auf. Man spürte die Zuversicht der Spielerinnen, die 3:1 Führung über die Ziellinie zu bringen, bis auf die Tribüne. Und das zu Recht. Denn: Es war eine wohlverdiente Führung für die Red Boots in diesem Achtelfinale des Schweizer Cups. Schon das ganze Spiel über waren sie das dominantere Team gewesen. «Es war eines unserer besten Spiele diese Saison», lobte Aarau-Trainer Olivier Häusermann nach dem Schlusspfiff.

Durchwegs dominant

Auch wenn die Aarauerinnen schon in der ersten Halbzeit dominierten, hatten sie noch deutlich mehr Mühe damit, wirklich gefährlich zu werden. Und so ging der FC Luzern in der 14. Minute sogar in Führung. Besonders bitter daran? Es war ein Eigentor, Celia Hofer lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor. «Das kann auf diesem Untergrund einfach passieren», findet Häusermann.

Es blieb das einzige Mal an diesem Samstagnachmittag, dass der Ball hinter Lorena Barth im Netz zappelte. Die Red Boots zeigten eine starke Reaktion, blieben mehrheitlich im Ballbesitz und im Strafraum der Luzernerinnen. «Mit mehr Überzeugung, Frauen» hörte man Barth ihr Team anfeuern. Es war genau diese Überzeugung, die den Aarauerinnen für den Anschlusstreffer fehlte.

Ein völlig anderes Gesicht zeigten sie dann in der zweiten Halbzeit. Vanesa Hoti traf nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff des Spiels die Latte. «Mit Luzern haben wir noch eine Rechnung offen»: Eine Aussage, die Hoti noch vor dem Spiel traf, die die Leistung der FC Aarau Frauen aber unterstrich.

Die nötige Reaktion

Und so kam es, wie es kommen musste. Dank einem harten Foul an Tauriello, direkt an der Strafraumgrenze, kamen die Red Boots an einen Freistoss. Hoti trat ihn, Fabia Reinschmidt traf. Der 1:1 Ausgleich war durch ein schönes Zusammenspiel Tatsache.

Von da an waren die Aarauerinnen nicht mehr zu bremsen. Sie liessen den Luzernerinnen keine Chance. Weder Zurufe des Trainers, noch Auswechslungen von Spielerinnen konnten etwas an der Dominanz der Gäste ändern. Es war allen Zuschauenden klar, dass der Führungstreffer nicht nur verdient, sondern nur noch eine Frage der Zeit war. Genau dieser wurde in der 72. Minute Tatsache, ehe die Aarauerinnen sogar noch auf 3:1 erhöhen konnten.

Es war die Reaktion, die Häusermann nach der 1:3 Niederlage in der Meisterschaft gegen GC vergangenes Wochenende forderte. «Wir waren schon die ganze Woche fokussiert und auch heute. Dieser Sieg gibt uns Aufwind», freute sich der Red Boots Trainer nach dem Spiel. Nun dürfen sich die Aarauerinnen über den Einzug in das Cup-Viertelfinale freuen, ehe es nächste Woche gegen Basel um einen wichtigen Sieg in der Meisterschaft geht.