Frauenteam Thun Berner-Oberland - FC Aarau Frauen
Samstag, 8. März 2025
Kick-off 20:00 Uhr
Stockhorn Arena, Thun
Die FC Aarau Frauen treffen im sechszehnten Meisterschaftsspiel der AXA Women's Super League zu Hause auf die Frauen aus Rapperswil-Jona. Das Spiel kann als AWSL-Play/SRG-Liveübertragung (Livestream) verfolgt werden.


Berichte, Highlights und Bilder
Matchbericht
Hart umkämpfter Auswärtssieg – Red Boots trotzen frühem Rückstand und siegen auswärts gegen die Berner Oberländerinnen
Nach dem Heimsieg in der vergangenen Woche gastieren die Aarauerinnen beim FC Thun Berner-Oberland. Die Thunerinnen stehen abgeschlagen am Tabellenende und warten noch immer auf ihren ersten Saisonsieg. Doch wird es für die Red Boots wirklich ein Selbstläufer – oder am Ende gar eine unangenehme Überraschung?
Bericht: Nina Grassi
AWSL Play
Bilder
Fotos:
Foto Wagner/Christian Boss
Drei Spiele vor Beginn der Playoffs, an denen die acht besten Teams der AXA Women’s Super League teilnehmen, rangieren die Aarauerinnen auf Platz sieben. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf den nächstniedrigeren Platz, welcher vom FC Luzern belegt wird. Die Playoffs und der Verbleib in der ersten Liga sind den Red Boots damit sicher.
Mit dieser Gewissheit und zwei Siegen aus den letzten drei Spielen im Rücken könnten die Red Boots heute also gegen Thun beflügelt aufspielen. Deren Bilanz sieht düsterer aus. Bisher blieb den Thunerinnen ein Sieg in dieser Saison verwehrt, mit zwei Punkten liegen sie abgeschlagen auf dem zehnten und letzten Platz. Für einen Einzug der Spielerinnen aus Thun in die Playoffs bräuchte es ein kleines Wunder. Vielmehr müssen sie sich auf die beiden bestplatzierten Mannschaften der Nationalliga B einstellen und dort um den Ligaerhalt spielen. Doch so weit ist es noch nicht.
So befreit wie erwartet starten die Red Boots nicht in die Partie. Kurz nach dem Anpfiff unterlief den Gästen ein Patzer, den Thun knallhart ausnutzte. In der dritten Minute, nach einem Fehler der Red Boots Torwartin Barth, staubt Thuns Nummer 13 Joni Bandi ab und versenkt den Ball eiskalt im Netz des Aarauer Tors. Dies ist sicherlich nicht der Start, welchen sich Trainer Häusermann und seine Mannschaft vorgestellt haben.

Starker Beginn der Berner Oberländerinnen
Die Frauen aus Thun treten hier aber auch nicht auf, als wären sie das Tabellenschlusslicht. Sie spielen aggressiv und mutig nach vorne, stören den Spielaufbau der Aarauerinnen früh und bereiten den Red Boots Mühe, sich bis vors Tor von Teuscher nach vorne zu kombinieren. Immer wieder probieren die Red Boots, den Aufbau von hinten über Barth neu zu lancieren, doch meist werden sie spätestens noch vor der Mittellinie von aufsässigen Thunerinnen gebremst, welche sich unermüdlich nach vorne in die Aarauer Platzhälfte kämpfen.
In der 18. Minute wird schliesslich Tauriello erfolgreich lanciert. Sie findet sich alleine vor dem Tor, kann ungestört in die linke Ecke abschliessen und somit den Ausgleich erzielen. Bei dem Vorstoss von Tauriello tut sich Thuns Schwendimann weh und muss verletzt runter vom Feld. Wenige Minuten später wird sie von Sina Schüpbach ersetzt. Mittlerweile haben die Red Boots das Spieldiktat in die Hand genommen. Häusermann coacht seine Mannschaft nach wie vor aktiv an der Seitenlinie und fordert Bewegung im Spiel.
Es folgen mehrere Torschüsse der Aarauerinnen, welche aber alle erfolgreich von der Thuner Torhüterin pariert werden. Nach einer halben Stunde zieht Petkova los Richtung Aarauer Tor, doch Cortello stoppt den Angriff mit einer schönen Grätsche. Diese verletzt sich bei der Rettungsaktion an der Hand, kann aber nach kurzer Pflege wieder ins Spielgeschehen zurückkehren. Dies ist auch nötig, denn die nächste Angriffswelle der Berner Oberländerinnen rollt bereits wieder an. Nach einem schönen Abschluss von Thun, welcher knapp am Tor vorbeizieht, folgt gleich eine weitere Aktion im Strafraum der Red Boots. Die Aarauerinnen stehen hinten aber glücklicherweise kompakt und verteidigen gut.
Heute Abend sieht es aber noch nicht nach einem Selbstläufer aus. Die beiden Mannschaften verabschieden sich mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause. Wenn die Red Boots das Spiel heute gewinnen möchten, müssen sie sich in der Offensive steigern und mehr Präsenz in der gegnerischen Platzhälfte ausstrahlen.

Entschlossene Rückkehr in die zweite Halbzeit
Trainer Häusermann scheint in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben – denn die Red Boots kommen mit neuem Schwung aus der Kabine. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit erspielen sie sich zwei gute Chancen durch Tauriello und Reinschmidt. Kurz darauf tritt Gartmann eine Ecke für die Aarauerinnen. Der Ball gelangt zu Do Sul Almeida, welche mit einem strammen Schuss unhaltbar ins Thuner Tor trifft und die Red Boots somit am heutigen Abend erstmals in Führung bringt. Die Führung in der 51. Minute geht absolut in Ordnung, die Gäste sind stärker und entschlossener aus der Kabine zurückgekehrt.
Die Berner Oberländerinnen probieren zu reagieren, doch die Schüsse, welche aufs Tor gelangen, sind kein Problem für die Red Boots Torhüterin Barth. Ähnlich wie in der ersten Halbzeit gestaltet sich auch der Spielverlauf in der zweiten Hälfte. Das Mittelfeld ist hart umkämpft und die beiden Mannschaften schenken sich keinen Meter. In der 67. Minute nimmt Häusermann einen Doppelwechsel vor. Torschützin des 2:1 Do Sol Almeida geht vom Feld, für sie kommt Joy Steck neu ins Spiel. Ebenfalls Feierabend hat Julie Gartmann, sie wird durch Xenia Truninger ersetzt. Auch die Gastgeberinnen wechseln gleich doppelt, Minning wird ersetzt durch Bärtschi und Studer kommt für Colpi.
Doppelwechsel bringt gewünschten Effekt
Der Doppelwechsel zeigt sogleich Wirkung, zumindest zugunsten der Red Boots. Zwei Minuten später kann Deda nach einem Pass von Steck ungestört aufs Thuner Tor losziehen. Teuscher und Deda prallen zusammen, und die Aarauerin wird von der Torhüterin gelegt. Doch das Glück ist auf Seiten der Gäste: Steck steht goldrichtig, verwertet den Nachschuss und erhöht auf 3:1 für die Red Boots!

Heute Abend sieht es aber noch nicht nach einem Selbstläufer aus. Die beiden Mannschaften verabschieden sich mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause. Wenn die Red Boots das Spiel heute gewinnen möchten, müssen sie sich in der Offensive steigern und mehr Präsenz in der gegnerischen Platzhälfte ausstrahlen.
In der Schlussviertelstunde werfen die Thunerinnen noch einmal alles in die Waagschale und stürmen bei jeder Gelegenheit nach vorne. Doch oft sind ihre Zuspiele zu ungenau, sodass sie kaum noch gefährliche Chancen kreieren können. Bei den Red Boots werden in der Schlussphase des Spiels noch zwei Wechsel vorgenommen. Ásgeirsdóttir wird ersetzt durch von Felten, Cortelli macht Platz für Avduli. Auch die Thuner Torschützin Bandi geht vom Feld, und Corazza übernimmt für die verbleibenden Minuten. Kurz vor Schluss sorgt Joy Steck in der Stockhorn Arena noch einmal für Aufregung: Sie kann praktisch ungestört bis vors Thuner Tor laufen, doch ihr Abschluss geht knapp vorbei.
Kurz darauf ertönt der Schlusspfiff, und die Aarauerinnen jubeln laut. Mit dem 3:1-Sieg holen die Red Boots ihren zweiten Sieg in Folge und ihren dritten aus den letzten vier Spielen – eine starke Bilanz. In der Tabelle können die Aarauerinnen keinen Rang gutmachen, doch Rang sechs und fünf sind in greifbarer Nähe. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Ränge im Mittelfeld in den letzten beiden Partien vor den Playoffs noch verschieben und sich die Ausgangslage für die besten acht Mannschaften der Liga verändern wird.
Für die Aarauerinnen geht es in der Axa Women's Super League am kommenden Samstag auswärts gegen die Verfolgerinnen aus Luzern beim zweitletzten Spiel vor Beginn der Playoffs weiter.