Kalt, aber sonnig. Im Berner Wankdorf-Stadion trafen die FC-Aarau-Frauen auf die Spielerinnen des BSC YB. Beide Teams hatten in der Woche zuvor ihre Schweizer Cupspiele gewonnen. Im Wankdorf stellte sich nun also die Frage, welches Team den Rückenwind dieser Siege besser nutzen kann.

Das Spiel unter Leitung von Schiedsrichter Nicolas Gonzalez begann mit einer starken Phase des Heimteams. Spätestens nach den ersten 17 Minuten, in welchen sich die Bernerinnen insgesamt fünf Torchancen erkämpften, war klar: Einfach wird es für die Aarauerinnen nicht.

Kämpfen, kämpfen, kämpfen

Doch die Red Boots kämpften. Sie gingen hart in die Zweikämpfe und waren sich für keinen Sprint zu schade. Vor dem Aarauer Tor herrschte kurz ein Durcheinander, Courtney Aliza Strode nutzte dies eiskalt aus, der Ball zappelte im Netz. Nach 35 Minuten ging YB mit 1:0 in Führung. Torhüterin Lorena Barth, die ein starkes Spiel zeigte, musste sich ein erstes Mal geschlagen geben.

Kurz bevor die Bernerinnen das verdiente 1:0 schossen, kam Anida Mujela zu Fall. Der Cheftrainer der Red Boots, Olivier Häusermann, sah sich gezwungen, ein erstes Mal zu wechseln. Besonders hart für die Aarauerinnen, denn Mujela hatte zuvor immer wieder versucht, das Spiel in den Strafraum der Bernerinnen zu verlegen. Für die Aarauer Nummer 10 kam Anja Klingenstein rund fünf Minuten vor Abpfiff der ersten Halbzeit ins Spiel.

Die letzte Aktion der ersten Spielhälfte fand ausnahmsweise vor dem Tor der Young Boys statt. Nach einem Freistoss von Vanesa Hoti kam Bergros Ásgeirsdóttir zum Abschuss, brachte den Ball aber erneut nicht auf das Tor.

Trainer Häusermann nutzte die Pause für einen weiteren Wechsel. Anstelle von Donika Deda spielte Rita Filipa Do Sul Almeida in der zweiten Halbzeit. Der 15-minütige Unterbruch schien den Aarauerinnen gutgetan zu haben. Sie wirkten selbstbewusster und angriffslustiger. Trotzdem spielten sich die ersten Minuten der zweiten Spielhälfte wieder vor dem Tor der Gäste ab.

YB-Einwechslung zahlt sich aus

Torhüterin Barth glänzt mit mehreren Paraden, während ihre Mitspielerinnen vor dem Berner Tor nach wie vor nicht überzeugen konnten. Das Runde wollte einfach nicht ins Eckige.

Nach einem Doppelwechsel aufseiten der Young Boys konnte sich die frisch eingewechselte Iman Beney behaupten und schoss den Ball nur fünf Minuten nach ihrer Einwechslung ohne Probleme ins Tor der Aarauerinnen. Barth musste erneut hinter sich greifen - 2:0 für die Frauen aus Bern.

Auch die Red Boots brachten neue Kräfte auf den Rasen. Die Spielerinnen wollten den Anschlusstreffer, aber der Ball wollte noch immer nicht ins Tor von Jara Ackermann. So brachten die Aarauerinnen nach der 2:0-Führung der Gastgeberinnen keine wirkliche Topchance mehr zustande.

Ihr Tor verteidigten sie hingegen solidarisch, sodass es trotz einigen weiteren Chancen für YB beim 2:0 blieb. Es war ein verdienter Sieg der Bernerinnen, obwohl man den Red Boots für ihren Kampfwillen einen Treffer gegönnt hätte.

Bericht: Melinda Hochegger