FC Rapperswil-Jona - FC Aarau Frauen
Samstag, 21. September 2024
Kick-off 18:00 Uhr
Grünfeld, Jona
Die FC Aarau Frauen treffen im sechsten Meisterschaftsspiel der AXA Women's Super League auswärts auf die Frauen aus Rapperswil. Das Spiel kann als AWSL-Play/SRG-Liveübertragung (Livestream) verfolgt werden.
Berichte, Highlights und Bilder
Matchbericht
Trainer ist heiser, Goalie hat Kopfweh: Die Red Boots erkämpfen sich dank Hotis Traumkiste den Sieg gegen Rapperswil
Die FC Aarau Frauen siegen dank einem späten Tor von Vanesa Hoti mit 1:0 gegen die FC Rapperswil-Jona Frauen. Nach drei torlosen Niederlagen kehren die Red Boots auf die Siegesstrasse zurück und verteidigen ihren siebten Platz in der Tabelle.
AZ Bericht von Soraya Sägesser
AWSL Play
Bilder
Bilder: Urs Freitag
Als der Schiedsrichter das Spiel zwischen den FC Aarau Frauen und den Rapperswil-Jona Frauen abpfiff, war Aarau-Trainer Olivier Häusermann heiser und der Torhüterin Lorena Barth schmerzte der Kopf. Es waren die Spuren, die der Kampf in dieser Partie hinterliess. Und es war vor allem das Resultat einer grenzenlosen Freude.
Jeder Angriff der FC Aarau Frauen ging an diesem Abend in Rapperswil entweder in die Beine der Gegnerinnen oder neben das Tor. Auch die langen Pässe kamen selten an. Bei den kurzen Pässen sah es nicht viel besser aus. Der Tabellenzweitletzte aus Rapperswil stand immer zur Stelle. Doch auch umgekehrt sah es so aus.
Die Rapperswilerinnen hatten Mühe in den Sechszehner zu kommen und bissen sich an Goalie Lorena Barth die Zähne aus. Sie hielt an diesem Abend jeden einzelnen Ball. Auch die Rappi-Torhüterin Silia Plöchlinger liess keinen Ball vorbeizischen – bis zur 81. Minute.
So laut geschrien bis der Linienrichter kam
Die Mittelfeldspielerin der Gegnerinnen, Anuja Sedman, machte einen Fehlpass auf die Füsse der Aarauerin Vanesa Hoti. Sie suchte eine Lücke und schoss von rund 20 Meter Entfernung ein Traumtor. Nicht wegen dieser Traumkiste, sondern viel mehr aufgrund der grossen Erlösung stürmte Lorena Barth von einem Tor zum anderen, um mit ihren Teamkolleginnen zu jubeln.
Trainer Olivier Häusermann sagte nach der Partie, dass sie schon seit Wochen davon sprechen, mehr auf das Tor zu schiessen. Er fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: «Am Schluss hätte das Tor nicht so schön sein müssen, über die Linie drücken, hätte mir völlig gereicht.»
Dennoch war ein kleines Ziel der Aarauerinnen in dieser Partie erreicht: Mehr auf das Tor zu schiessen. Schon zu Beginn des Spiels waren die Red Boots offensiv und testeten die Rappi-Torhüterin. Sie kamen zu vielen Abschlüssen, blieben aber bis auf ein Tor ohne Erfolg. Rapperswil hatte zwar nicht so viele Tormöglichkeiten, dennoch tänzelten sie vor allem ab der zweiten Halbzeit bei ihren Angriffen immer wieder die Aarauer Verteidigung gefährlich aus. Einmal sah dies so leicht aus, dass der Aarau-Staff mit lauten Rufen einschreiten mussten.
Zuerst hiess es von Trainer Olivier Häusermann: «Sie dürfen da nicht durch.» Dann schrie Torhüter- und Defensivchef Guerino Luongo in Richtung der Spielerinnen so laut, dass der Linienrichter umgehend zur Bank kam und sie ermahnte. «Du darfst nicht so laut schreien», sagte Häusermann zu Luongo. Das Temperament war spürbar.
Nach drei torlosen Partien zurück auf Siegesstrasse
Das Spiel war aber auch auf dem Platz mit Temperament und Aggressivität bestückt. Immer wieder gab es gegenseitige Sticheleien. Etwa standen die Aarauerinnen bei einem Freistoss störend nahe. Dann waren es die Rapperswilerinnen, welche die Gäste von dem Einwurf hindern wollten. «Es war nicht der beste und auch nicht der schönste Match», sagte Häusermann. Rapperswil habe ihnen alles abverlangt.
Dies sah man vor allem in den letzten zehn Minuten, als das Heimteam einem 0:1-Rückstand hinterher rannte. «Es war sehr hektisch und ein Kampf», sagte Lorena Barth, die unter Beschuss stand. Die Partie hätte in beide Richtungen fallen können, am Schluss gingen aber die Red Boots als die glücklichen Gewinnerinnen vom Platz.
Nach einem Unentschieden und Sieg musste Aarau in den letzten drei Partien in der Women's Super League nur Niederlagen hinnehmen. Doch die Red Boots waren auch seit drei Spielen ohne Treffer. Nach diesem Treffer kehrten sie auf die Siegesstrasse zurück. Es sind auch drei sehr wichtige Punkte im Kampf um die Playoffs gegen einen direkten Konkurrenten.