«Im Moment bekommen wir ein Goal zu viel»: Die Red Boots verlieren in St. Gallen

Die Red Boots bleiben in der Super League weiterhin ohne Sieg. Gegen den FC St. Gallen hielten die Aarauerinnen zwar lange dagegen, mussten sich am Ende aber doch knapp geschlagen geben.

Bericht AZ: Jasmin Steiger

Bericht AZ

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St. Gallen - Aarau 1:0 (0:0)

Lidl Arena Wil - 272 Zuschauer - SR: Jonas Rosenthaler - Tore: 78. Eisenring

St. Gallen: Proplesch; Wyser, Brunner, Griss, Baumann; Seliner, Eisenring (90. Kuenrath), Bachmann (76. Edelmann); Friedli (60. Cavelti), Ibishaj (60. Ammann), Aeberhard (90. Brecht)

Aarau: Barth; Asgeirsdottir (89. von Felten), Reinschmidt, Hofer, Elezi; Widmer (82. Gartmann), Do Sul, Hoti (59. Rama), Blöchlinger, Deda, Steck (59. Heim)

Es war ein emotionsgeladenes Spiel: Die Red Boots trafen am Samstagnachmittag in der Wiler Lidl Arena auswärts auf den FC St. Gallen. Beide Teams konnten in dieser Saison noch keinen Sieg einholen und waren bereit, dieser Durststrecke ein Ende zu bereiten.

Vor 272 lauten Zuschauerinnen und Zuschauer begann die Partie mit vielen Vorteilen für St. Gallen. Gleich ab der zweiten Minute war Aarauer-Goalie, Lorena Barth, gefordert und bekam kaum Zeit zum Durchatmen. Vor allem in der ersten Halbzeit dominierten die Ostschweizerinnen.

Nach einer Ecke in der 19. Minute und einem Freistoss von Bachmann kurz darauf, wurde es mehrmals gefährlich im Aargauer Strafraum. Barth parierte aber stark, bevor sich die Red Boots mit dem 0:0 in die Pause retteten.

Neue Hälfte – neue Kräfte

Nach der Pause fand das Team von Olivier Häusermann besser ins Spiel zurück. Mit Yves Heim und Alketa Rama kamen ebenfalls neue Kräfte dazu. Beide kamen kurz nach ihrer Einwechslung zu guten Torchancen, doch der Ball wollte nicht ins Netz. Trotzdem hatte St. Gallen-Goalie, Serena Proplesch – die auf diese Saison von Aarau in die Ostschweiz wechselte – wenig zu tun.

In der 78. Minute fiel dann die Entscheidung: Obwohl Eisenring zuerst an Barth scheiterte, verwertete sie den Nachschuss zu einem 1:0. Aarau drängte danach auf den Ausgleich, schaffte es aber nicht mehr. In der 86. Minute wurde es nochmals brenzlig, als Edelmann den Abschluss an die Latte brachte - das Resultat blieb bestehen.

Hektische Schlussphase und Gelbe Karten

In der hektischen Schlussphase kam es auch an der Seitenlinie zu Emotionen: Aarau Trainer, Olivier Häusermann, beschwerte sich lautstark über die Spielleitung und sah in der Nachspielzeit Gelb. Zuvor hatten Widmer (20.) und Rama (66.) für Aarau Verwarnungen erhalten.

Schon während der Partie war Häusermann mehrfach unzufrieden damit, dass gleichartige Vergehen unterschiedlich geahndet wurden. «Es war schon recht frustrierend», sagt er nach dem Spiel. «Sie haben zwar nichts Matchentscheidendes entschieden, aber es häuft sich. Wir bekommen Gelb, die anderen nicht.»

Trotz der Aufregung bleibt für den Trainer die sportliche Erkenntnis im Vordergrund: «Es ist enttäuschend, dass wir wie schon letzte Woche in den letzten Minuten ein Gegengoal kassieren.» Defensiv seien sie über weite Phasen gut gestanden, aber vorne seien sie selten in den Strafraum gekommen und hätten viele technische Fehler gemacht. Für den Trainer ist klar: «Wir müssen lernen, weniger Gegengoals zu bekommen. Im Moment kassieren wir einfach eines zu viel, als wir selbst schiessen.»

Nach drei Runden steht Aarau damit weiterhin bei einem Punkt und wartet auf den ersten Saisonsieg. Die Aufgaben werden nicht leichter: Mit YB, Servette und Zürich treffen sie in den kommenden Wochen auf drei harte Teams.

Red-Boots-Trainer Olivier Häusermann nach dem Spiel: