Red Boots geben den ersten Saisonsieg in letzter Minute aus der Hand

Die Aarauerinnen zeigen im Heimspiel gegen Rapperswil-Jona eine ihrer besten Saisonleistungen, müssen sich aber in letzter Minute mit einem 1:1 begnügen. Trotz des bitteren Resultats stimmt die Leistung und die Formkurve zeigt klar nach oben.

Bericht AZ; Nina Grassl

Bericht AZ

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Fotos Manuel Gartmann:

Zunächst die gute Nachricht zur heutigen Partie: Die Red Boots nehmen einen Punkt aus dem Heimspiel gegen die Gäste aus Rapperswil-Jona mit. Die weniger erfreuliche: Drei Punkte wären durchaus im Bereich des Möglichen gewesen - und hätten, gemessen an der Leistung, eigentlich verdient mitgenommen werden müssen.

Starker Beginn und viel Druck über die Seiten

Von Beginn an zeigten die Aarauerinnen im ersten Aufeinandertreffen dieser Saison gegen die Frauen aus Rapperswil-Jona, dass sie die unglücklichen Niederlagen der letzten Wochen vergessen machen wollten. Bereits in der ersten Minute sorgte Hoti mit einem kecken Abschluss für das erste Ausrufezeichen. In der Anfangsphase kontrollierten die Aarauerinnen weitgehend das Geschehen auf dem Platz. Sie kombinierten ansehnlich und kamen insbesondere über die rechte Seite immer wieder zu guten Abschlusspositionen. In der elften Minute zirkelte Gartmann einen sehenswerten Schuss knapp über das Tor. Kurz darauf wurde Steck im Strafraum der Gäste zu Fall gebracht, ein Pfiff des Schiedsrichters blieb aber aus. Das Mittelfeld rund um Captain Reinschmidt überzeugte im weiteren Spielverlauf mit starken Balleroberungen und präzisen Bällen.

Die Red Boots unterbanden die Angriffsbemühungen des FC Rapperswil-Jona frühzeitig, sodass die Aarauerinnen das Spielgeschehen in der ersten halben Stunde klar bestimmten. Lediglich der zwingende Abschluss fehlte noch. Die Gäste kamen erst gegen Ende der ersten Halbzeit zu vereinzelten Chancen. Nach einem Fehler im Aufbau der Red Boots musste Jäggi eingreifen und verhinderte damit Schlimmeres. Ansonsten erlebte die Aarauer Torhüterin Doulis weitgehend einen ruhigen Nachmittag.

Wind, Regen und eine gebrochene Fahne

Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit wurde das Spiel zunehmend ungemütlich. Peitschender Regen und ein starker Wind beeinflussten als zusätzliche Akteure auf dem Spielfeld das Geschehen. Eine kuriose Szene verdeutlichte die speziellen Bedingungen: In der 53. Minute brach dem Schiedsrichterassistenten gar die Fahne unter der Windlast. Die Red Boots liessen sich vom Unwetter aber nicht beeindrucken und hielten an ihrem druckvollen Spiel fest. In der 57. Minute verfehlte Do Sul Almeida die Führung nur knapp. Zehn Minuten später gab es die erste Verwarnung in diesem Spiel: Jäggi legt Ruf kurz vor dem Aarauer Strafraum und sah dafür gelb. Zugleich konnte sich Doulis mit einer guten Parade ein weiteres Mal auszeichnen.

Hoti trifft vom Punkt zur verdienten Führung

Dann, nur wenige Minuten später, flog einer Spielerin aus Rapperswil-Jona der Ball unglücklich an die Hand. Der Fall war klar, und der Schiedsrichter pfiff korrekt den Elfmeter für die Red Boots. Der Verantwortung stellen tat sich Vanesa Hoti, welche sich diese Chance nicht nehmen liess und den Penalty gekonnt verwandelte. Die Führung gab den Aarauerinnen weiteren Auftrieb, der erste Heimsieg war in Griffnähe. Immer wieder suchten sie über die Flügel den Weg nach vorne. Fast wurde die Heimmannschaft zehn Minuten vor Schluss ein weiteres Mal für ihren Einsatz belohnt: Nach einem sehenswerten Zuspiel von Hofer lupft Reinschmidt den Ball um ein Haar über Torhüterin van Weezenbeek, doch diese krallte sich den Ball mit den Fingerspitzen noch vor der Linie.

Die letzten Minuten spielten die Red Boots souverän und unbedrängt runter. Die Gäste machten bereits den Eindruck, als ob sie sich mit einer Niederlage abgefunden hätten. Doch dann misslang Hofer in der 91. Minute ein Rückpass zu Doulis, den die aufmerksame Mayor eiskalt zum Ausgleich ausnützte. Ein Treffer in letzter Sekunde, welcher sich über die ganze Partie hinweg nicht abgezeichnet hatte und deshalb umso mehr weh tat. So endete eine Partie, welche die Aarauerinnen über weite Strecken dominierten, mit einem Ergebnis, welches sich im ersten Moment wie eine Niederlage anfühlt.

Die Leistung stimmte - nur das Resultat nicht

Am Ende steht zwar ein weiterer Punkt auf dem Resultatblatt, doch angesichts der gezeigten Leistung am heutigen Nachmittag hätte es mehr sein müssen. Die Red Boots boten Kampfgeist, Mut und Spielfreude. Eine Leistung, welche eigentlich belohnt gehört hätte. Doch nun ist wichtig, dass sich die Aarauerinnen nicht entmutigen lassen. Wenn sie an diese Leistung im nächsten Spiel gegen das Schlusslicht aus Thun anknüpfen können, dürfte der erste Saisonsieg nicht mehr lange auf sich warten lassen. Doch bevor in der Axa's Women's Super League weitere Punkte gesammelt werden können, wartet auf die Red Boots bereits die nächste Herausforderung. Am kommenden Samstag treffen sie im Cup auf die Frauen aus Küssnacht am Rigi. Dort bietet sich die Gelegenheit, die aufsteigende Formkurve zu bestätigen und mit einem Sieg das Ticket für die nächste Runde des Schweizer Cups zu lösen.

Bericht Nina Grassl (Aargauer Zeitung)