Eine Saison mit "Ups and downs"
Das AWSL – Team blickt auf eine ereignisreiche letzte Saison zurück, welche schlussendlich mit der Playoff-Qualifikation und dem damit verbundenen frühzeitig erreichten Ligaerhalt, einen versöhnlichen Abschluss bekam.
Über den Saisonstart im letzten Sommer und den Trainerwechsel wurde in der Vergangenheit viel geschrieben, sodass dies in diesem Rückblick nicht mehr thematisiert wird. Obwohl die Leistungen in den Spielen gegen GC, YB (Cup), St. Gallen und den FC Zürich vielversprechend waren, konnten die Red Boots bis zur Winterpause keine Punkte/Siege mehr einfahren. Auch im letzten Spiel in Genf schlugen sich das Team um Captain Michelle Stierli wacker und verlor aber am Schluss unglücklich mit 0:3 gegen Servette. Dort gab aber der Trainer unmittelbar nach dem Spiel die Marschroute für die Rückrunde bekannt «Und wir kommen wieder nach Genf».
Während der Winterpause wurden im Kader einige Korrekturen vorgenommen und mit Dana Sheriff und Anna Tørsløv auch zwei Neuzugänge verpflichtet, welche in erster Linie im offensiven Sektor mithelfen sollten, die Playoff Qualifikation noch zu schaffen. Dass dies eine nicht ganz einfache Aufgabe darstellte, war allen bewusst, da die Ausgangslage (Letzter Platz mit nur zwei Punkten) nicht besonders rosig war. Trotzdem war diese aber machbar, da mit Thun und Rapperswil zwei Mannschaften noch in Schlagdistanz waren und noch beide Direktbegegnungen im Monat der Wahrheit «März» anstanden.
Nach einer intensiven Vorbereitung mit guten Testspiel-Resultaten war man gespannt auf den Rückrundenstart gegen die Young Boys. Leider verlief dieses Spiel auch alles andere als optimal und man musste sich mit 0:5 deutlich geschlagen geben. Im darauffolgenden Trainingslager in Cambrils (ESP) konnte das Team diese Niederlage aber auch gleich gut verarbeiten und das Team wuchs nochmals zusammen. Obwohl auch gegen den FC Basel das Resultat nicht anders ausfiel, trat die Mannschaft ganz anders auf als noch zum Rückrundenstart. In einer starken ersten Halbzeit zeigten die Red Boots, dass sie mit Basel mithalten konnten und mit etwas mehr Abschlussglück, wäre das Spiel knapper ausgefallen.
Endlich waren aber nun die wegweisenden Spiele da und gegen Rapperswil konnte der lang ersehnte erste Sieg der Saison (3:2) eingefahren werden und dieser gab dem Team nochmals richtig Selbstvertrauen. Nach einer so unnötig wie unglücklichen 0:2 Niederlage gegen Luzern folgten dann der 3:0 Auswärtssieg in Thun und das Last Minute 1:1 gegen GC vor den Augen von Nationaltrainerin Pia Sundhage.
Im letzten Spiel der regulären Saison reisten die Red Boots nach St. Gallen. Die Ausgangslage war klar, mit einem Punkt im Espenmoos konnten die Playoffs ohne Schützenhilfe erreicht werden. Bei einer Niederlage war man abhängig von den Resultaten von Thun und Rapperswil. In einer tollen ersten Halbzeit konnte das Team mit einer 2:0 Führung in die Pause gehen und war auf bestem Weg. Leider wurde nach dem Anschlusstreffer die Nervosität immer grösser und man gab das Spiel schlussendlich innert 15 Minuten wieder aus der Hand und schaffte es trotz Ausgleichschance nicht mehr und musste die Ostschweiz mit einer 2:3 Niederlage verlassen. Dank der Resultate auf den anderen Plätzen war aber das gesteckte Ziel geschafft und man konnte sich auf dem 8. Platz halten und durfte nun befreit gegen den Favoriten Servette-Genf im Playoff – Viertelfinal antreten.
Mit grosser Vorfreude erwarteten alle das Hinspiel in Aarau und wurden dort leider in der ersten Halbzeit eiskalt geduscht. Aufgrund vieler Fehler lag man zur Pause bereits mit 0:3 Toren zurück und konnte in der zweiten Halbzeit auch nicht mehr gross reagieren. Schliesslich ging man mit einer Hypothek von 0:4 ins Rückspiel gegen den haushohen Favoriten und Cupsieger. Wie im Dezember angekündigt, war das Team wieder zurück in Genf und nicht gewillt sich kampflos zu ergeben.
Die Devise war klar und wenn man schon keine Chance hatte, dann wollte man diese auch nutzen.
Die Zuschauer in Genf (und im Livestream) glaubten Ihren Augen nicht, als die Red Boots durch Mara Tauriello und Anna Tørsløv nach 21 Minuten bereits mit 2:0 führten und auch eine gewisse Unruhe war in den Reihen der Genfer festzumachen. Doch die Qualität des späteren Meisters und Cupsiegers war zu gross und auch die gütige Unterstützung des Unparteiischen führten dazu, dass erneut eine 2:0 Führung nicht nach Hause gebracht werden konnte. Leider verabschiedeten sich die Aarauerinnen mit einer 2:3 Niederlage aus den Playoffs, konnten dies aber mit erhobenem Haupt machen.
Das Team um die AWSL-Torhüterin des Jahres, Lorena Barth, hatte gezeigt, dass sie sich im letzten halben Jahr gut weiterentwickelt hatte.
In den Platzierungsspielen gegen die Grasshoppers war leider die Spannung etwas weg und man musste sich zwei Mal klar geschlagen geben.
Eine ereignisreiche Saison war zu Ende und am Schluss überwog die Freude, dass man nach dem unglücklichen Saisonstart den Rank noch gefunden hat und auch in der nächsten Saison eine AWSL-Adresse bleibt.
Sinnbildlich für diese Saison voller «ups and downs» lud das Trainerteam für das letzte Training Anfang Juni das gesamte Team in den Trampolinpark im Bowlingcenter Aarau (www.bowlingcenteraarau.ch) ein, um mit Spass die Saison abzuschliessen. Vielen Dank dem Bowlingcenter für die Gastfreundschaft.
Das gesamte Team möchte sich bei Helferinnen und Helfern, Zuschauern, Vereinsfunktionären und Sponsoren für die Unterstützung bedanken und freut sich schon auf die neue Saison mit hoffentlich mehr «ups» und weniger «downs».
Text: Olivier Häusermann
Bilder: Diverse
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